›Grabtuch von Mallorca.‹ nennt Johannes Gramm seine Arbeit. Es zeigt ein Badelaken in einem Liegestuhl. Das Laken ist bedruckt mit dem Motiv des ›Turiner Grabtuchs‹. Das Originaltuch wird im Turiner Dom aufbewahrt und wird von vielen Gläubigen als das Tuch verehrt, in dem Jesus von Nazareth nach der Kreuzigung begraben wurde und in das sich der Körper des Gekreuzigten und Wiederauferstandenen eingezeichnet haben soll. Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen weisen nach, daß dies nicht haltbar ist. Vielmehr soll das als Reliquie verehrte Tuch erstmals im Mittelalter gezeigt und auch in dieser Zeit entstanden sein.
Gramm nimmt nicht nur diese religiöse Legende auf, sondern profanisiert sie gleichzeitig, indem er sie in den Kontext der Unsitte deutscher Urlauber stellt, die in ihrem Badeurlaub durch schon vor dem Frühstück ausgelegte Badetücher ihre Plätze an Strand oder Pool reservieren.