Christian Paulsen hat in den letzten Jahren immer wieder ortsbezogene großformatige Frottagen angefertigt, in denen er den Besuchern eine neue Wahrnehmung scheinbar bekannter Örtlichkeiten ermöglicht. Für die Ausstellung hat er im Eibengang, der zum Garten führt, mit Kohle gearbeitet. Dort hat er an der Stelle eines zugemauerten Fensters ein Papier an der Wand befestigt. Daß sich dort früher einmal eine Fensteröffnung befunden haben muß, erkennt der Besucher an der noch vorhandenen Kante der Fensterbank. So eröffnet Paulsens Arbeit gleichsam den Blick von außen in einen anderen zuvor nicht sichtbaren Innenraum.
Durch die Arbeitsweise Paulsens, der an diesem Ort mit beiden Händen seine Frottage mit weiten gestischen Bewegungen angefertigt hat, ist ein abstraktes Bild entstanden, welches jedoch an einen großen Vogel erinnerst, der sich mit weit ausgebreiteten Flügeln in den Himmel erhebt.
Ergänzt wird die Arbeit durch eine in der Garage präsentierten Vorstudie zur Phönix-Frottage sowie eine Reihe kleiner aufrecht stehenden Eck-Objekte, für die Paulsen im Hof real existierende Gebäudekanten abgenommen hat.